Katastropheneinsatz in Herrstein

In Herrstein ging ab dem späten Sonntagnachmittag des 27. Mai nichts mehr. Ein Unwetter hatte den Fischbach zu einem reißenden Strom anschwillen lassen und Teile des Ortes bis zu 1,60 Meter unter Wasser gesetzt (vgl. Medienberichte). Nachdem die Flutwelle durch war, zeigte sich ein Bild der Verwüstung, zu deren Beseitigung am Abend Katastrophenalarm ausgelöst wurde. Diesen erreichte auch die Verbandsgemeinde Bad Sobernheim, die unter Leitung des Wehrleiters Lothar Treßel in der Nacht von Sonntag auf Montag ad hoc eine Hilfeleistungstruppe mit rund 24 Mann und deren Einsatzmitteln aus den Einheiten Bad Sobernheim, Merxheim, Staudernheim, Langenthal und Lauschied zusammenstellte.
Gegen 1:30 Uhr in der Nacht machten daher auch wir uns in Stärke 1/4 auf den Weg nach Bad Sobernheim, von wo aus der Sammelplatz an der Feuerwache Idar-Oberstein 4 (in Weierbach) angesteuert wurde. Gegen 4:00 Uhr erhielten die Einheiten aus „Bad Sobernheim“ dann den Marschbefehl nach Herrstein, wo man im Ortskern tätig werden sollte.
Dieser stand teilweise unter einer zentimeterdicken Schlammschicht begraben. Ein Teil des Zuges verblieb daher in einem Mehrfamilienhäuserkomplex, um andere Feuerwehreinheiten beim beseitigen von Wasser, Schlamm und Geröll abzulösen. Parallel dazu machten sich die Einheiten aus Lauschied und Staudernheim daran die Lage in der Hauptstraße und dem Mühlenweg näher zu erkunden und mit den Aufräumarbeiten zu beginnen. Dort bot sich ein ähnliches Bild wie im inneren Ortskern. Beißender Öl- und Dieselgeruch zog durch die Straßen und ein ansässiger Omnisbusbetrieb war über eine Brücke für Fahrzeuge nicht mehr zu erreichen, da diese von Statikern noch in der Nacht als einsturzgefährdet eingestuft wurde.
Zunächst gingen die Einsatzkräfte dem Treibstoffgeruch auf die Spur und streuten entsprechende Öllagen mit Bindemittel ab, bevor die Straßenreinigungsarbeiten mit Wasserstrahl und Schippen einsetzen konnten. Diese gelangen letztlich nur durch Unterstützung des THW und deren Radlader des Ortsverbandes Ludwigshafen, die den groben Dreck beiseite schoben. Da die Wasserversorgung des Ortes drohte zusammenzubrechen, war eine Wasserentnahme aus dem Ortsnetz nicht möglich. Ein kleiner Bach an der Einsatzstelle eröffnete daher die Möglichkeit der Wasserentnahme am offenen Gewässer über Tauchpumpen und die Förderpumpe zu realisieren. In diesem Teil des Ortes waren die Einheiten der VG Bad Sobernheim rund 7 Stunden beschäftigt, bevor die Einsatzstelle(n) als abgearbeitet galt. Nach etwas mehr als 13 Stunden Einsatz waren die Wehren am späten Montagnachmittag zurück am Standort.
Im Einsatz waren 5 Brandschützer aus Lauschied, sowie viele Feuerwehren des Landkreises und benachbarter Landkreise.
Alarmierungszeit: 01:00 Uhr
Alarmierung: über Telefon (stiller Alarm)
Ausgerückt mit 1/4
Im Einsatz: Trupps zur Hilfeleistung